Tag Archives: Duisburg

Onkel Jürgen und Tante Eva

26 Jul

Während zahlreiche Angehörige Ihre Toten betrauern, die während einer miserabel organisierten Loveparade in Duisburg zu Tode getrampelt wurden, schwadroniert Eva Herman über den Zorn Gottes, bezeichnet das Techno-Fest als Sodom und Gomorrha und scheint fast schon erleichtert darüber, dass die „Spass-Gesellschaft“am Ende ist. Ich glaube allerdings, dass diese simple Blondine unter Geltungssucht leidet und es ihr lediglich um „große Resonanzen“ geht.
Dass Problem mit der „Spassgesellschaft“ ist nämlich gar keines. Es könnte höchstens für Faschisten und andere Unterdrücker ein Problem sein, denn eine Gesellschaft ohne Spass ist eine unterdrückte Gesellschaft.

Das eigentliche Problem solcher Events ist das Profitstreben mancher Veranstalter, welches jeglichen Sicherheits- und Organisationsanspruch im Sinne der Teilnehmer und Besucher verdrängt. So, wenn auch anders, die Travemünder Woche.
Bereits seit einiger Zeit wurde dort Jürgen Drews als Konzertact angekündigt. In Travemünde, am Brügmanngarten angekommen, konnte dieser darüber jedoch nur lächeln. Der „König von Mallorca“ hatte nach eigener Aussage einem Bekannten lediglich seinen Besuch auf der TW versprochen, um bei dieser Gelegenheit ein bis zwei Liedchen zu trällern. Eine arglistige Täuschung des Veranstalters? Auch die Tontechnik schien nichts von einem Konzert zu wissen, denn die dort installierte PA-Anlage schien höchstens für Ansprachen geeignet. Ein Missverständnis? Wie dem auch sei – die Besucher der Travemünder Woche schienen sich zu Recht verschaukelt. Dem Veranstalter kommt es dabei jedoch nicht auf Inhalte und (schon gar nicht) auf Klasse an, sondern nur auf die Masse der Zuschauer. Diese war nämlich da und somit gezwungen, die überteuerten Preise der Gastronomen in Kauf zu nehmen. Insofern geht die Rechnung immer auf.

deutscher Mystery?

6 Nov
Mystery-Pseudo-Doku aus Deutschland

Mystery-Pseudo-Doku aus Deutschland

Seit Monaten kursieren schon Gerüchte zum sogenannten „Eylandt-Mysterium“ im Internet. Eine Story, um merkwürdige Briefe, die ein New Yorker Anwalt von einer entfernten Verwandten in Deutschland erhielt und die eine unglaubliche Geschichte andeuten. So wurden „merkwürdige Gestalten“ seit 1942 von dieser Verwandten in ihrem Keller versteckt; bis in unsere Tage. Eine geheimnisvolle Geschichte also, die 2006 in einem merkwürdigen Stromausfall mündet, der halb Europa in Dunkelheit hüllte.

Es geht jedoch nicht um Außerirdische, wie vielfach spekuliert wurde. Es handelt sich vermutlich eher um Zeitreisende, die mal Nazis besichtigen gingen, von einem Bombenangriff überrascht wurden und aufgrund der dadurch beschädigten „Zeitmaschine“ nicht wieder in ihre Zeit zurück fanden. Sie bastelten also Jahrzehnte, bis sie um 2005 schliesslich schafften, ihre Maschine wieder zusammen zu setzen. Doch um wieder „nach Hause“ zurück zu kommen, benötigten diese „Zeitreisenden“ nur noch sehr viel Energie, sehr viel Strom… Soviel wissen jedenfalls vermeintliche „Insider“.

Jene „Insider“, die auch bereits seit Monaten über die Existenz und Authentizität der vermeintlichen „Eylandt-Briefe“ spekulieren. Briefe, deren Echtheit in einer späteren Ausstellung bewiesen werden sollen und über die bereits ein Buch verfasst wurde. Allerdings im Books-On-Demand-Vertrieb und von einem Autoren, der ansonsten gänzlich unbekannt ist.
Eine Tatsache, die sich vielleicht dadurch erklärt, da der Verantwortliche für die meisten „Hintergründe“ und „Beweise“ zu Sache niemand geringerer als Burkhard Driesch ist. Und Burkhard Driesch ist auch Regisseur und Filmemacher des Streifens „Die Eylandt Recherche„, die heute(!) in einigen deutschen Kinos anläuft. Eine Pseudo-Doku also, die wohl raffiniert wie keine andere deutsche Produktion promotet wird.


WDR-Liveschaltung von der Filmpremiere am 6.11.2008 in Duisburg

Wie „stark“ oder „schwach“ die Story als Filmfassung wirkt, vermögen die Zuschauer zu beurteilen. Die Mühe, die sich die Macher mit der „Rahmenhandlung“ und gezielten Spekulationskampagnen machten, bleibt bisher unerreicht und einzigartig in ihrer Kreativität. Wohl kein „Major“, also keine der führenden Filmproduktionen (Hollywood eingeschlossen) vermochte bisher derart die Fantasie des Publikums vor dem Filmstart anzuregen.

Umso merkwürdiger bleibt der Umstand, dass diese Kreativität von den Medien äußerst unentschlossen aufgenommen wurde. Ausser der Süddeutschen Zeitung und einige Lokalmedien in Nordrhein-Westfalen ist das Medienecho bisher eher spärlich.

FILMSTARTS via kinotermine.eylandt.de